DZHK-Studie VAD-DZHK3

  • Hintergrund und Ziele

Hintergrund und Ziele

Von der Studie  „Vergleich zwischen frühzeitiger und ggf. Notfall-Implantation eines Herzunterstützungssystems bei Patienten auf der Warteliste zur Herztransplantation - VAD-Studie“  werden leitlinienrelevante Erkenntnisse über die zukünftige Behandlung von Patienten mit Herzschwäche im Endstadium (terminale Herzinsuffizienz) erwartet, gerade auch im Hinblick auf eventuelle Alternativen zur Herztransplantation.

Allen Bemühungen der Politik zum Trotz ist - bedingt durch die mangelnde Bereitschaft zur Organspende - die Anzahl der Herztransplantationen in Deutschland rückläufig bzw. auf sehr niedrigem Niveau stabil. Einer stetig steigenden Anzahl von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz steht eine wesentlich geringere Anzahl von Spenderorganen gegenüber. Der Einsatz eines mechanischen Herzunterstützungssystems (Ventricular Assist Device, VAD) ist inzwischen häufig die einzige Möglichkeit, die Wartezeit auf ein Spenderorgan zu überbrücken.

Bisher gibt es keinen allgemein anerkannten Standard für den optimalen Zeitpunkt der Implantation eines VAD. Die Kliniken entscheiden dabei basierend auf ihren jeweils eigenen, über die Jahre erworbenen Erfahrungen. Zu Beginn der VAD-Ära wartete man buchstäblich „bis zum letzten Moment“. Die Patienten erhielten erst zu einem Zeitpunkt ein VAD, zu dem häufig neben dem Herzen auch bereits andere Organe unwiederbringlich geschädigt waren. In den letzten Jahren ist jedoch zu beobachten, dass die Implantation zunehmend früher erfolgt.  Die Ergebnisse dieser Entwicklung sind sehr ermutigend. Patienten leben inzwischen teilweise mehrere Jahre sehr gut mit einem VAD-System. 

Die Experten gehen davon aus, dass Patienten von einer, im Vergleich zur aktuellen Therapie, frühzeitigen VAD-Implantation profitieren, insbesondere im Hinblick auf die Sterblichkeit (Mortalität) während der Wartezeit. Frühzeitig mit einem VAD versorgte Patienten verkraften den VAD-Eingriff besser, verbringen während der Wartezeit weniger Zeit im Krankenhaus, leiden unter weniger Komplikationen  und haben eine bessere Lebensqualität  als die Patienten, die in der bisher praktizierten Weise auf ein Spenderherz warten und ggf. zu einem späten Zeitpunkt ein VAD notfallmäßig erhalten. 

Möglich wäre auch, dass bei einem Teil der Patienten, die frühzeitig ein VAD erhalten, das Herz noch nicht endgültig geschädigt ist und es sich deshalb während der Therapie so weit erholt, dass das VAD explantiert werden kann und eine Transplantation langfristig nicht mehr erforderlich ist. Der wissenschaftliche Beweis dieser Hypothesen soll mit dieser Studie geführt werden.